Kategorie: Forschung und Lehre

Selbsterkenntnis und Selbstentwicklung

Im Rahmen des ‚Berufsbegleitenden Qualifikationslehrgangs Inklusion‘ in Zusammenarbeit mit dem Janusz-Korczak-Institut, Nürtingen (nach dem Curriculum von Henning Köhler) gibt es  im Seminar ‚Übungswege für Pädagogen‘ am 29. und 30.10.2022 zwei Einheiten mit Wolf-Ulrich Klünker und Ramona Rehn.

Das Seminar muss leider abgesagt werden, weil einer der anderen Dozenten erkrankt ist. Es wird im Frühjahr nachgeholt. Der Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben!

Angst und Selbsterkenntnis

Kann ein Umgang mit Angst gefunden werden, in dem sie als Kennzeichnung außerordentlicher Erfahrungen und somit als Einladung zur Selbsterkenntnis begriffen werden könnte?

Charline Fleischhauer (Studentin an der Alanus Hochschule)

Angst ist etwas, von dem höchstwahrscheinlich nahezu jeder Mensch behaupten würde, sie zu kennen. Doch bei näherer Betrachtung des Phänomens fällt schnell auf, dass es sehr schwierig ist, sie sich konkret vor Augen zu führen. Es ist, als entzöge sie sich dem Bewusstsein. Aus diesem Grund ist das Ziel dieses Textes nicht eine Antwort auf die Frage Was ist Angst? zu finden, sondern das Erleben an der Angst näher zu beleuchten und zu beobachten.

Nachtrag zum Seminar „Der ätherische Mensch“ (2.4.22)

 Die Geisteswissenschaft unterscheidet zwischen physischem, ätherischem, astralem und Ich-Organismus. Dieser Anschauung entspricht historisch der Ansatz des Aristoteles, der über 2500 Jahre (bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts) die Psychologie und Anthropologie geprägt hat: „über“ dem physischen Sein findet man die anima vegetativa (ätherische Organisation), die anima sensitiva (astrale Organisation) und die anima intellectiva (Ich-Organisation). Die Ätherorganisation ist lebendig; die Astralorganistion wahrnehmungs-, gefühls- und bewegungsfähig; die Ich-Organisation denkfähig.

DIE KUNST WIRD DIE ICH-FORM DER WIRKLICHKEIT

Überarbeitete Nachschrift eines frei gehaltenen Vortrags anlässlich eines Kolloquiums zur Farbe in der Delos- Forschungsstelle (Mai 2014).
Mit Überlegungen zu neuen Empfindungsräumen in den vergangenen Jahren stellte sich zunehmend die Frage nach der Bedeutung der Farbe im ästhetischen Erleben. Die Farbe bezeichnet die Grenze zwischen Bewusstsein und Materie, also den Übergang von der Empfindung zur Substanz. Aber gleichzeitig wird sie verortet in der Materie oder als Materie, meistens bekanntlich als Oberflächenphänomen.

Wahrnehmung und Ich-Prozess

Ein Beitrag von Wolf-Ulrich Klünker zur Wissenschaftlichkeit von Anthroposophie und anthroposophischer Menschenkunde: Wahrnehmung und Ich-Prozess.  Er schließt an den Beitrag  ‚Denken, Fühlen und Wollen’an.  Er wird veröffentlicht in dem Forschungsprojekt ARS-Studien.

„Der vorangegangene Beitrag zum Themenbereich Wille und Vorstellung hat den Begriff des Unbewussten im Heilpädagogischen Kurs Rudolf Steiners herausgearbeitet: Unbewusst ist die Kraftseite des Denkens und insbesondere seine Fähigkeit, den menschlichen Organismus (und hier vor allem das Gehirn mit dem Sinnes- und Nervensystem) als Grundlage des Bewusstseins zu konstituieren. Das Denken wirkt unbewusst als lebendige Kraft , indem es im Hintergrund des Leibaufbaus und der Leibesfunktion tätig ist. „Wir werden also dadurch, dass wir das lebendige Denken in uns wirkend tragen, fähig gemacht, der Welt unser Sinnes- und Nervensystem entgegenzustellen …““

Denken, Fühlen und Wollen

Ein Beitrag von Wolf-Ulrich Klünker zur Wissenschaftlichkeit von Anthroposophie und anthroposophischer Menschenkunde: Denken, Fühlen, Wollen. Er wird veröffentlicht in dem Forschungsprojekt ARS-Studien.
„Anthroposophie und anthroposophische Menschenkunde, als Wissenschaft verstanden, beruhen auf einer wissenschaftlich sonst ungewohnten Voraussetzung. Sie teilen diese Voraussetzung mit therapeutischen Wissenschaften und vielleicht auch mit einer nichtobjektivistischen Psychologie: Ich selbst bin vom wissenschaftlichen Prozess angesprochen; ein nur distanzierter wissenschaftlicher Blick reicht nicht aus; Subjekt und Objekt der Untersuchung sind nicht zu trennen; ich selbst werde mir zum Erkenntnisobjekt. Letztlich gilt vielleicht sogar, dass keine Erkenntnisentwicklung ohne Selbstentwicklung möglich ist und dass umgekehrt erst aus dem Erkenntnisfortschritt eine geistige Selbstaktivierung möglich wird.“