Kategorie: Bücher

Neu erschienen: Albertus Magnus: De unitate intellectus. Über die Einzigkeit des Intellekts

Albertus Magnus (1200–1280) verdankt seinen Namen seiner weitreichenenden Forschungshaltung, deren Ergebnisse er in zahlreichen Schriften festhielt. Die erstmals ins Deutsche übersetzte Schrift ›De unitate intellectus‹ markiert einen entscheidenden wissenschaftsgeschichtlichen Entwicklungsschritt zu einer Psychologie seelischer Individualität. Die aristotelische Tradition der »Seele als Form des Leibes« berührt dabei ein Organverständnis, das erst nach den hirnphysiologischen und genetischen Diskursen der letzten Jahre umfassend gewürdigt werden kann. Der Begriffsrealismus Alberts des Großen, in seiner Zeit anthropologisch-philosophische »Spitzenforschung«, enthält erst heute wirklich zukunftsfähige Perspektiven menschlichen Selbstverständnisses und geistiger Selbstaktivierung.

Sein und Werden

Beiträge zum Entwicklungsverständnis der Waldorfpädagogik
Leonhard Weiss, Carlo Willmann (Hg.), Neuveröffentlichung 2021

Waldorfpädagogik versteht den Menschen als ein „Wesen im Werden“. Eine entwicklungs- bzw. altersadäquate Gestaltung von Erziehung und Unterricht gehört daher zu ihren zentralen Anliegen. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes gehen verschiedenen Aspekten und Motiven des waldorfpädagogischen Entwicklungsverständnisses wie auch Bezügen und Differenzen zu anderen Ansätzen nach. Dabei werden Herausforderungen und Perspektiven einer entwicklungsorientierten Pädagogik sichtbar.

In diesem Buch ist ein Beitrag von Wolf-Ulrich Klünker erschienen: „Entwicklung, Wirksamkeit und Begriff“

Albertus Magnus – Über die Einzigkeit des Intellekts

Neuerscheinung im Frühjahr 2022

Wolf-Klünker hat bereits im Jahr 1987 im Rahmen eines Forschungsprojektes ‚De Unitate Intellectus‘ von Thomas von Aquin erstmals ins Deutsche übersetzt. Es geht in dem Text aus dem 13. Jahrhundert um die entscheidende Frage eines individuellen oder eines  allgemeinen Geistes im menschlichen Denken. Er ist insofern eine wichtige Grundlage für die nachfolgende Ich-Entwicklung und Individualisierung. Auch die Parallelschrift von Albertus Magnus mit dem gleichen Titel wurde bisher noch nicht ins Deutsche übersetzt. Im Frühjahr 2022 erscheint die Übersetzung von Wolf-Ulrich Klünker im Verlag Fromman-Holzboog.

Johannes-Lazarus

Die letzte Ansprache Rudolf Steiners bildet das Johannes- Lazarus-Vermächtnis der Anthroposophie. Rudolf Steiner wendet sich hier an eine Zukunft – und nimmt implizit eine Neuausrichtung der Anthroposophie vor. Er gründet sie auf ein neues Empfinden und Erleben: Das Gefühl nach dem Durchgang durch Schmerz und Tod. Hier kann deutlich werden, wie Anthroposophie im Menschen untergründig wirkt auch jenseits ihrer Inhalte. Die letzte Ansprache mit ihrer Anknüpfung an Johannes-Lazarus weist auf die innere Beziehung von existentieller Lebensschicht und geistiger Ausrichtung. Gelingt diese Verbindung, dann kann das Ich erwachen.

Anthroposophie als Ich-Berührung

Das 21. Jahrhundert fragt nach einer neuen Anthroposophie: Sie soll die Schwelle des Ich beleuchten. Antworten kommen zunehmend aus der Zukunft, immer weniger aus der Vergangenheit. Das gilt auch für ein neues Verständnis von eigener Biographie und Schicksal: Meine Vergangenheit wird erst wirklich, wenn ich mir die Zukunft erschließe; dadurch erwache ich in der Gegenwart. Die neue Geisteswissenschaft meint ein solches Verhältnis zum Geist. Es gestaltet ein Ich-getragenes Empfinden von Natur und Karma, Beziehung und Individualität.